22. So. i. J. 31. August 2025

19 zum Klang der Posaunen und zum Schall der Worte,
bei denen die Hörer flehten,
diese Stimme solle nicht weiter zu ihnen reden.
22 Ihr seid vielmehr zum Berg Zion hinzugetreten,
zur Stadt des lebendigen Gottes,
dem himmlischen Jerusalem,
zu Tausenden von Engeln,
zu einer festlichen Versammlung
23 und zur Gemeinschaft der Erstgeborenen,
die im Himmel verzeichnet sind,
und zu Gott, dem Richter aller,
und zu den Geistern der schon vollendeten Gerechten,
24a zum Mittler eines neuen Bundes, Jesus.
Den Hebrärerbrief durchzieht ein stetiger Wechsel von Belehrung und Ermahnung, Ermutigung und Zuspruch. Heute eine besonders schöne Stelle! Einerseits hat Gott sich ein Volk aus den Völkern auserwählt, das er aber andererseits auf Abstand hält: „Zieh um das Volk eine Grenze und sag: Hütet euch, auf den Berg zu steigen“ (Ex 19,12a). Mose wurde aus diesem Volk ausgewählt und als Mittler zwischen Gott und dem Volk eingesetzt. Gott schickt ihn zum Volk (Ex 19,10), er führt das Volk zu Gott (Ex 19,17) und (nur) er redet mit Gott und verkündet dem Volk Gottes Worte. Quasi symmetrisch zur Auserwählung des Mose aus dem Volk heraus kommt Jesus als Sohn von Gott her zum Volk hin. Er vermittelt nicht, wie Mose, sondern führt die Gläubigen „zum himmlischen Jerusalem“ und damit unmittelbar zu Gott. Und an Stelle der Auserwählung tritt nun die Sammlung: „Ihr seid hinzugetreten … zu Tausenden von Engeln, zu einer festlichen Versammlung und zur Gemeinschaft der Erstgeborenen … und zu den Geistern der schon vollendeten Gerechten“ (Hebr 12,23f).
Evangelium: Lk 14,1.7-14
1 Jesus kam an einem Sabbat in das Haus eines führenden Pharisäers zum Essen. Da beobachtete man ihn genau. (…)
12 Dann sagte er zu dem Gastgeber:
Wenn du mittags oder abends ein Essen gibst,
lade nicht deine Freunde oder deine Brüder,
deine Verwandten oder reiche Nachbarn ein;
sonst laden auch sie dich wieder ein, und dir ist es vergolten.
13 Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein. (…)
Es geht gleichnishaft um das Reich Gottes, aber darauf ausgerichtet konkret um den zwischenmenschlichen Umgang, um Achtung und Selbstachtung und darum, einander wahrzunehmen und nicht nur zu beobachten oder gar zu belauern.