P. Jacques de Jésus: Licht der Hoffnung in der Hölle des Lagers Gusen I
Der französische Karmelit P. Jacques de Jésus leitete eine Ordensschule in Avon in der Nähe von Paris. 1943 nahm P. Jacques drei jüdische Kinder unter falschem Namen in sein Internat auf, um sie vor der Deportation zu retten. Nach einer Anzeige werden P. Jacques und die drei Kinder wenige Tage später verhaftet. Die drei Kinder wurden nach Auschwitz deportiert, P. Jacques kam ins KZ Royallieu, später ins Gestapo-Lager Neue Bremm bei Saarbrücken und danach nach Gusen. Überall blieb er als Mensch im Gedächtnis, der anderen Häftlingen half und Trost spendete. Im Lager Gusen war seine Nächstenliebe ein Licht der Hoffnung in der Lagerhölle. Er organisierte Kleidung, Essensrationen und betrieb Seelsorge, so weit dies in diesem Umfeld möglich war.
P. Jacques war es ein Anliegen, nicht im Schrecken des Lagers zu versinken, ja sich nicht anstecken zu lassen von der Brutalität und dem Terror. Er versuchte auch, heimlich seinen Dienst als Priester auszuüben. So gelang es ihm unter Lebensgefahr mehrere Male, die Eucharistie zu feiern und die Beichte abzunehmen. Im April 1945– kurz vor der Befreiung - erkrankte er an Lungentuberkulose , setzte seinen solidarischen und priesterlichen Dienst aber unermüdlich fort. Nach der Befreiung des Lagers durch die Amerikaner wurde er schwer krank ins Krankenhaus der Elisabethinen in Linz gebracht, wo er am 2. Juni 1945 verstarb. Seine letzte Ruhe fand er im Kloster in Avon.
P. Jacques de Jésus, Glaubenszeuge in der NS-Zeit. © Karmeliten
Gedenken zum 80. Todestag
- Um 17.30 Uhr feiert Bischof Manfred Scheuer eine Hl. Messe mit den Gläubigen.
- Um 18.30 Uhr ist in der Krypta ein Dokumentarfilm über das Leben von P. Jacques de Jésus OCD zu sehen.
- Um 19.30 Uhr besteht die Möglichkeit zu Vertiefung und Austausch zum Thema mit P. Paul Weingartner
Ort: Karmelitenkirche und Krypta | Landstraße 33, 4020 Linz